Die Priele vom Schelphoek und der Plompe Toren

Die Entstehung der Priele vom Schelphoek

An der Südwestküste von Schouwen-Duiveland liegen die Priele vom Schelphoek. Dieses Gebiet entstand bei der Überschwemmungskatastrophe von 1953. Bei Ouwerkerk standen damals ganze Landstriche unter Wasser. Der Priel beim Schelphoek entstand durch den Bau eines Ringdeiches und die Schließung der Breschen im Deich. Rund um den Priel wurde ein Wald angepflanzt und es entstand ein schönes Naturgebiet, wo man herrlich spazieren kann.

Erkundet den Priel bei einem Spaziergang

Um den Priel herum kann man auf einem gekennzeichneten Weg einen schönen, 4 Kilometer langen Spaziergang machen. Dazu folgt ihr vom Parkplatz am Stolpweg aus den roten Pfählen. Diese kurze Rundwanderung ist ideal für Kinder. In einem Teil des Naturgebietes dürfen Hunde frei laufen. Wenn man den ganzen Rundgang machen möchte, müssen die Hunde auf dem Rest des Weges an der Leine geführt werden. Das Gewässer ist ein Paradies für Angler. Im Priel wurden Bach- und Regenbogenforellen für den Angelsport ausgesetzt. Sorge bitte dafür, dass du einen gültigen Angelschein hast, bevor du den Köder auswirfst.

Im Naturschutzgebiet Vögel beobachten

In den Wäldern rund um den Priel leben viele Vögel und mehr als sechzig Vogelarten brüten hier. Zum Beispiel Eulen, Buntspechte und die Nachtigall. Beim Spaziergang hört man in der Nähe viele verschiedene Vogelstimmen. Wenn ihr gut aufpasst, könnt ihr direkt am Wasser vielleicht sogar den schönen blauen Eisvogel entdecken. Auf dem Wasser schwimmen Enten, Haubentaucher und Zwergtaucher. Vergesst das Fernglas und die Kamera nicht, wenn ihr hier spazieren geht.

Besteige den Aussichtsturm und bestaune das Panorama

Beim Besuch des Schelphoek darf die Besteigung des Aussichtspunktes nicht fehlen. Dieser befindet sich oben auf einem Senkkasten, einer Betonkonstruktion, die nach der Überschwemmung zur Schließung der Löcher in den Deichen verwendet wurde. Rund um den Aussichtsturm stehen Informationstafeln zur Hochwasserkatastrophe. Hier erfährt ihr, dass Schelphoek früher ein Weiler war, der durch das Hochwasser in den Fluten verschwunden ist. Da wo jetzt der Aussichtsturm steht, stand man 1953 mit den Füßen im Wasser. Nach nur wenigen Tritten eröffnet sich euch eine weite Aussicht über die Oosterschelde. In der Ferne erkennt ihr den Plompe Toren.

Die Geschichte der ertrunkenen Dörfer

Die Südküste Schouwen-Duivelands hat im Lauf der Jahrhunderte viele schwere Überschwemmungen erlebt. Die Küste hat sich um viele Meter verschoben und ganze Dörfer sind im Meer versunken. Ganze 20 Ortschaften sind auf diese Weise von der Landkarte verschwunden. Entlang der Küste stehen jetzt durchsichtige Scheiben mit den Umrissen der Dörfer. Wenn man davor steht, kann man sich mit etwas Fantasie vorstellen, wo die jeweilige Ortschaft früher gestanden haben muss. Die Legende besagt, dass Fischer, die in der Nacht nach Frankreich fuhren, die Glocken der verschwundenen Kirchtürme noch jahrelang läuten hörten. Heutzutage besteht die Südküste vor allem aus Poldern und Deichen. Hinter dem Seedeich erkennt man die Vertiefungen, die entstanden waren, weil man Erde für den Deichbau abgegraben hatte. Solche Salzwiesen liegen tiefer als der Rest des Landes und sind meist mit Wasser gefüllt. Sie sind wahre Vogelparadiese.

Besteige den Plompe Toren und erfahre die Legende der Meerjungfrau

An der Oosterschelde, nicht weit vom Schelphoek entfernt, steht der Plompe Toren. Es ist der Kirchturm des versunken Dorfes Koudekerke. Der Turm steht ganz allein am Deich, man sieht ihn schon von weitem. Oben im Turm angelangt, bietet sich eine wunderbarer Blick über die Salzwiesen von Koudekerke, ein Naturgebiet voller Priele und Vögel. Am Anfang der Besteigung wird die Geschichte der ertrunkenen Meerjungfrau erzählt, mit spannenden Hintergrundgeräuschen. Die Legende besagt, dass ein Wassermann das Dorf Westenschouwen in die Fluten riss, aus Rache an den Fischern, die seine Frau gefangen genommen hatten. Der Zutritt zum Plompe Toren ist kostenlos, die Besteigung eignet sich jedoch nur für Besucher, die gut zu Fuß sind. Kindern macht der Besuch des Turmes besonders viel Spaß.

Radfahren an der Oosterschelde

Möchtet ihr den Plompe Toren und Schelphoek besuchen und dabei das Auto stehen lassen? Dann ist eine schöne Radtour an der Oosterschelde eine gute Idee. Es gibt viele Kilometer Radwege und neben Schelphoek und dem Plompe Toren lohnt sich auch ein Besuch in Burghsluis und im Naturschutzgebiet De Prunje. Energie tanken mit dem Wind im Haar und dem Wasser immer in der Nähe. Wenn ihr ab und zu vom Fahrrad steigt und durch das Fernglas guckt, entdeckt ihr bei Ebbe vielleicht einen Seehund auf den Sandbänken. Möchtet ihr unterwegs eine Pause machen und etwas trinken? Bei Bar Petit Restaurant ’t Oliegeultje (Burgh-Sluis), bei der Snackbar Fritureluur (Serooske) im Restaurant De Heerenkeet (Prunjepolder) freut man sich über euren Besuch.